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Fa(r)belhafte Versuchsreihen - Eine Untersuchung mit und über Pflanzenfarbstoffe

Frick Daniel
Chemie

 

Im Chemieunterricht der Klasse 7 habe ich natürliche Farbstoffe (Lackmus) kennengelernt, mit denen gleich aussehende Stoffe unterschieden werden konnten. Das brachte mich auf die Idee, mit Pflanzenfarbstoffen Säuren und Laugen nachzuweisen.

Die ersten experimentellen Untersuchungen beschäftigten sich mit der schonenden Konservierung der empfindlichen Pflanzenfarbstoffe so dass auch spätere Überprüfungen und Kontrollversuche möglich sind. Ich konnte feststellen, dass die Trocknung bei Zimmertemperatur, Säurezugabe und alkoholische Extrakte zur langen Aufbewahrung geeignet sind. Licht sollte möglichst vermieden werden (Bleichung) und Feuchtigkeit führt zum Faulen und Schimmeln. In alkoholischen Lösungen zersetzen sich die Farbstoffe schon innerhalb von wenigen Stunden.

Nach anfänglichem Ausprobieren habe ich dann 50 zufällig ausgesuchte Blüten- und Fruchtfarbstoffe getestet. Wegen der unterschiedlichen Wasserlöslichkeit habe ich auch Alkohol als Lösungsmittel ausprobiert und festgestellt, dass Löslichkeit, Farbtiefe und Leuchtkraft oft besser sind. Andererseits liefern die wässerigen Lösungen aber auch schönere stufige Farbveränderungen (z. B. blau, grün, gelb) bei Säure- oder Laugenzugabe, so dass man letztlich nicht generell sagen kann, welches Lösungsmittel das geeignetere ist. Allgemein konnte ich feststellen, dass die Farbveränderungen bei Säure- oder Laugenzugabe sehr unterschiedlich in Farbe und Intensität ausfallen können, wobei viele Dahlienrassen, violett gefärbte Schlüsselblumen (Frühjahresprimeln), violette Usambaraveilchen und blau- violettschwarze Holunder-, Brombeer- und Lingusterfrüchte besonders schöne, mehrstufige und mischfarbene Stadien liefern. Aber auch eine Reihe anderer Blüten führten zu schönen und deutlichen Farbveränderungen, so dass die Versuche viel Freude bereitet haben.

Die Abhängigkeit der jeweiligen Farbe vom Säure- und Laugengehalt habe ich ebenfalls untersucht und tabellarisch dokumentiert. Auch dabei traten deutliche Unterschiede im Umschlagsbereich auf, auch bezogen auf die Durchführung des Experimentes. So ist es z. B. besser den Farbstoff zur säure- oder laugenhaltigen Lösung zu geben als umgedreht.

Mit den Ergebnissen lassen sich nun Lebensmittel- und Haushaltsprodukte untersuchen und auf ihren Säure- und Laugengehalt hin beurteilen und z. B. auf ihre Hautverträglichkeit schließen.

Mit einem nach eigenen Bedürfnissen ausgestatteten Untersuchungskoffer mit den wichtigsten Geräten und Untersuchungsmaterialien lassen sich auch Freilanduntersuchungen durchführen.


Vergleich alkoholischer Lösungen bei Zugabe von Säure u. Lauge

5S farbl. 5L 17S l. rot 17L 23S f rosa 23L 27S farbl. 27L