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Letzte Änderung: 04.01.2001 10:32

Historische Kupfergewinnung

Schössow Maik (10), Burghaus Jens (10)

Chemie

 

Für Maik Schössow und Jens Burghaus verlief der Wettbewerb leider nicht so glücklich. Sie hatten den Nachweis geführt, dass die Kupfergewinnung unter ausschließlicher Verwendung natürlicher Materialien bereits im Chalkolithikum, also vor ca. 7000 beim Übergang von der Mittel- zur Jungsteinzeit möglich war und von einer einzigen Person bewerkstelligt werden konnte. Die körperlich anstrengende Tätigkeit erforderte nicht nur einen "langen Atem" zum Erreichen der Schmelztemperatur des Kupfers von immerhin 1100 oC, sondern auch ein großes Durchhaltevermögen. Die Versuche im Freien bei eisigen Dezemberwinden, oberbergischem Dauerregen und dichtem Schneegestöber verlangten großes Durchhaltevermögen und starke Disziplin. Andererseits waren die im Labor zur Gewinnung von Dosenmaterial für die Übergangsversuche durchgeführten Kochübungen mit dem Bunsenbrenner nicht nur als freudiges Erlebnis zu werten, sondern auch kräftigende Voraussetzung zur Bewältigung der anstehenden Anstrengungen. Zarte Frankfurter Würstchen mit feinen Spargelstangen auf Weißbrotscheiben oder deftiger Linseneintopf mit köstlicher Knackwursteinlage, garniert mit frischer Kräusel-Petersilie und Ananasstücke zum Nachtisch waren Erlebnisse der "Dritten Art" und stellten unvergessliche Meilensteine in der Entwicklung zur eigenen Selbständigkeit dar.

Die durchgeführte Studie umfaste über 30 Einzelexperimente und wurde ergänzt durch detaillierte Berechnungen zum Energieverbrauch und der damit verbundenen Versuchsdauer. Mit dieser präzisen und umfassenden Vorbereitung konnten die Beiden guten Mutes und mit dem nötigen Selbstvertrauen zum Wettbewerb fahren, um dort ihre Ergebnisse überzeugend zu präsentieren.

Ihr Pech war, dass einerseits die Teilnehmerzahl für die Landeswettbewerbe aus Kosten- und Platzgründen begrenzt ist und andererseits sie sich als Mitkonkurrenten die beim späteren Landeswettbewerb siegreichen und nun am Bundeswettbewerb teilnehmenden einundzwanzigjährigen Azubis von Bayer-Leverkusen "ausgesucht" hatten.

Bei so dicht nebeneinander liegendem Freud und Leid waren sie deshalb auch nur kurze Zeit enttäuscht und konnten sich schon bald über den wohlverdienten und zu recht erhaltenen Sonderpreis freuen, zumal auch geplant ist, die Ergebnisse im Internet zu veröffentlichen. Auch die Norddeutsche Affinerie AG in Hamburg, die als einzige Firma in Deutschland Kupfer aus Erzen gewinnt, hat ihr Interesse an einem ausführlichen Bericht mit dazugehörigen Fotos bekundet, genauso, wie archäometallurgisch interessierte Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen. Natürlich ist eine solche Beachtung in der Öffentlichkeit bereits in jungen Jahren ein aufwertendes Erlebnis, das den Beiden bleibende Erinnerungen beschert.