Endlich Farbe!         von Hilli
Farben (Malen, Lackieren, Drucken usw.)

Die feingeriebenen pulverförmigen Substanzen, aus denen Farben hergestellt werden, sind zum Teil anorganischen, meistens aber synthetischen Ursprungs. Daneben gibt es lösliche Farbstoffe in flüssiger Form, die sind z. B. in Filzstiften.
Während die Höhlenbewohner in der Steinzeit lediglich 4 Farbtöne kannten, die Ägypter auch nur 11 verschiedene Farben anwendeten, gibt es heute etliche 1000 Farbtöne in allen möglichen Formen der industriellen Herstellung und Verarbeitung.
 Farbpigmente: Pigmente (lat. Färbestoff) werden aus Erde oder Mineralien, aus Pflanzen oder Tieren, auch bei der Erdölverarbeitung und Teerproduktion synthetisch gewonnen. Die früher oft sehr mühsam in langwieriger Arbeit natürlich hergestellten Pigmente sind meist als unlösliche, feingemahlene Farbpulver im Handel. Um mit den Farbpigmenten malen zu können, werden sie mit diversen Lösungs- und Bindemitteln vermischt und in Tuben, Näpfen, Dosen, Eimern, Fässern usw. verkauft. 
Ölfarben: Eine der wichtigsten Maltechniken in der Kunst ist sicherlich die Ölmalerei. Die Künstlermalfarbe, farbiges Pulver, auf Leinölbasis verrieben, kann direkt aus der Tube verarbeitet werden. Gegenüber anderen Techniken unterscheiden sich die frischen Ölfarben kaum von den erst langsam getrockneten Farben, wodurch eine genaue Farbwiedergabe schon bei der Entstehung eines Bildes möglich wird. Da Ölfarben nur sehr langsam auf dem Malgrund erhärten, kann der Künstler sie noch viele Stunden bearbeiten, um an seinem Bild zu experimentieren oder etwas zu verändern. Die Konsistenz, die Farbwirkung und das Trocknungsverhalten lassen sich außerdem durch unterschiedliche Malmittel (Sikkativ, Firnis, Terpentin, usw.) nach Belieben beeinflussen. Auch nach vielen Jahren ist die Leuchtkraft der Ölfarben ungebrochen, sie sind wasserfest und auch für Terpentin unlöslich. 

Lackfarben: Man unterscheidet  neben Kunstharz-, Wasser-, Alkydharz-, Polyurethan-, Nitrocelluloselacken, Grundierungen, Emaille-, Fenster-, Tür- und Autolacken, auch Hochglanz- oder Mattlacke, eine kaum mehr überblickbare Produktvielfalt. Hauptbestandteile sind neben Farbpigmenten, Bindemittel, Füllstoffe, Hilfs- und Wirkstoffe und Lösemittel. Man verwendet sie, um Oberflächen z. B. von Holz, Metall oder Kunststoff vor Witterungseinflüssen, Chemikalien oder auch mechanischen Belastungen zu schützen. Lacke enthalten viele Lösungsmittel aus der Petrochemie, die zum Teil zu großen gesundheitlichen Problemen führen können und bei der späteren Verwitterung häufig Umweltschäden verursachen. Der größte Teil der in Farben und Lacken enthaltenen Lösemittel verdampft schon bei der Verarbeitung und wird in die Atmosphäre emittiert. Naturfarbenhersteller verwenden ausschließlich natürliche Binde- und Lösemittel. Diese Lackfarben sind umweltfreundlicher und tragen zu Recht den Umweltengel (Blauer Engel). Die wasserverdünnbaren Lacke sind für den Hausgebrauch empfehlenswert, da die Pinselreinigung mit Wasser einfacher und wesentlich umweltfreundlicher ist.

Aquarellfarben: Eine andere klassische Maltechnik ist die Aquarellmalerei. Die Aquarelle zählen zur Gruppe der wassermischbaren Farben (aqua, lateinisch = Wasser) und bestehen aus feinsten Farbpigmenten und Bindemitteln in der Regel aus Gummiarabicum, Glyzerin oder Honig. Der Farbauftrag kann von lasierend bis deckend und sogar pastös erfolgen und wird durch die verwendete Menge Wasser bestimmt. Da  die  Bindemittel  wasserlöslich  bleiben, kann man bereits bemalte und getrocknete Bildteile (oder auch Reste auf der Malpalette) wieder lösen oder vermalen. Aquarellfarben gibt es je nach Hersteller in klassischen Näpfchen und auch in Tuben (pastös, cremig).

Temperafarben: Bei Tempera ist die Verwandtschaft zur Aquarellfarbe sehr eng. Chemisch haben sie beinahe dieselbe Zusammensetzung und beides sind grundsätzlich Malverfahren, bei denen Wasser als Lösungsmittel verwendet wird.   Heutzutage versteht man in der Regel unter Tempera sog. Schulmal- oder auch Deckfarben. Der Farbauftrag und damit die Deckkraft kann bei beiden Farben grundsätzlich durch die Menge an Wasser bestimmt werden. Von kräftig deckend bis zu wässerig verlaufend kann der Künstler die Farben für seinen Zweck einsetzen. Die getrocknete Farbe wirkt jedoch immer seidig- matt, ist aber ziemlich wasserfest. Sie sind trocken in Schälchen und feucht in Fläschchen (Plaka) erhältlich.

Acrylfarben: Die Acrylfarben ähneln den Öl- oder Aquarellfarben. Der Unterschied besteht im Bindemittel: dem Kunstharz, einem synthetischen Acrylat (daher der Name Acrylfarbe). Es trocknet durch Verdunstung des Wasseranteils in  Verbindung mit den Pigmenten zu einem harten, klaren und dennoch elastischen Film auf. Acrylfarben sind wasserlöslich, so dass auch alle Pinsel einfach gereinigt werden können. Unverdünnt können die Farben nach ca. 10-30 Minuten übermalt werden. Durch hochwertige Pigmente erhalten die meisten Acrylfarben eine außergewöhnlich starke Leuchtkraft. Die Acrylfarbtuben sollten gut verschlossen werden, da sie sonst unbrauchbar austrocknen.

Dispersionsfarben: Die cremige Farbmasse mit ausgewogenem Fließverhalten  wird als Wand- oder Fassadenfarbe verwendet, kann, sollte aber möglichst nicht mit Wasser verdünnt werden. Normal hat sie  leichtgängige Verarbeitungseigenschaften, wie wenig Spritzneigung beim Rollen, hohes Wasserrückhaltevermögen, dadurch ansatzfreies Rollen und Streichen. Dispersionsfarben haben einen gleichmäßig und gut deckenden Anstrichfilm sowie hervorragende Wasch- und Scheuerbeständigkeit. Wenn die Dispersionsfarbe einmal an der Luft getrocknet ist, härtet sie aus und wird sogar als Außenfarbe wetterbeständig, innen wasserfest. Die Pinselreinigung mit Wasser ist einfach, sollte aber nie vergessen werden, da die Malwerkzeuge sonst unbrauchbar verkrusten.

Druckfarben: Sie haben eine hohe Brillianz und gute Löslichkeit bzw. Verdünnbarkeit mit Alkoholen und Glykolethern usw. (Pulverform oder flüssig). Die pulverförmigen Farbstoffe sind zum Teil auch in Wasser löslich. Die Druckfarben auf Geldscheinen sind unlöslich. Für den Hochdruck, wie Flexo- , Letterset- , Buchdruck, - den Tiefdruck: Kupferstich, Radierung, Rakeltief- , Stichtief- , Tampondruck, - auch den Flachdruck, -  Offset -, Stein- oder Blechdruck und andere Druckverfahren, wie Siebdruck-, Serigrafie- und die PC- Ink- Jet- Drucker werden so viele verschiedene Druckfarben benötigt, dass hier lediglich ein wenig auf die Farben des Tintenstrahldruckers am PC eingegangen wird. Mit den Farben: Cyan, Magenta, Yellow und Black (CMYK) lassen sich nur eine begrenzte Anzahl von Farben aufzeigen, die allerdings häufig für den normalen Hausgebrauch reichen. Das Blau, was am Bildschirm so herrlich leuchtet, wird gedruckt zu einem violettstichigen, dunklem gedruckte Blau und muss stets augehellt und ein wenig nach Cyan verschoben werden.

Eiweißlasurfarben: Für die Retuschierung von Fotos eignet sich besonders die transparente, flüssige, auf Wasserbasis mit Eiweiß angereicherte Lasurfarbe, da sie in die Gelantineschicht des Fotomaterials fast spurlos eindringt.

Fingerfarben: Mit Kleister vermischte total ungiftige Pulverfarben haben für Kinder hohe therapeutische Wirkung. Da meist nur max. 6 Farben angeboten werden, ist die Farbdifferenzierungsmöglich begrenzt. Fingerfarben sind leicht abwaschbar, da sie wasserlöslich bleiben.

Wachsfarben:  Eine beliebte Gruppe von Farben stellen die Wachsmalstifte dar. Der unkomplizierte Umgang und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten machen sie ideal für künstlerische und kreative Arbeiten in Schulen, Kindergärten, Lerngruppen und für kunstgewerbliche Arbeiten. Die Wachsmalfarben enthalten lichtechte und unschädliche Farbpigmente, sowie reines Bienenwachs. Sie sind deckend, lassen sich hervorragend übermalen, zerreiben, mischen, oder in Schichten auftragen und mittels Kratztechnik bearbeiten. Durch Anwärmen der Stifte, des Bildes oder von Malzubehör (mittels Bügeleisen, o.ä.) wird das Bindemittel weich bis flüssig, wodurch sich interessante, verlaufende Effekte erzielen lassen. Der Kreativität sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Wachsmaler haften auf beinahe allen Untergründen wie Papier, Pappen, Holz, Textil, Leinwand, Tonpapier, Metall usw. und sind in Stiftform, wie auch in Blockform erhältlich.

Tusche: Die schwarze oder farbige Flüssigkeit wird nach dem Trocknen wasserfest. Chinatusche wird aus Ruß, Leim und manchmal mit speziellen Duftstoffen hergestellt. Sie trochnet seidenglänzend auf. Tuschen weisen eine sehr gute Fließeigenschaft auf und sind bestens geeignet für Kalligrafie mit einem chinesichen Kalligrafiepinsel. Man kann sie aber auch ebensogut zum Schreiben mit Stahl-, Rohr- oder Kielfeder verwenden. Tuschen werden in Glasflaschen aufbewahrt.

Tinte: Farbige Tinten sind ungiftig und untereinander beliebig mischbar. Ein gewünschter eigener Farbton kann einfach durch "Tropfenzählen" ermittelt werden und danach im selben Verhältnis z. B. auch in Millimetern nachgemischt werden. Tinten können mit (destilliertem) Wasser verdünnt (auch nach vollständigem Eintrocknen im Glas) oder auch mit Gummi Arabicum dickflüssiger gemacht werden (gut verrühren!). Alle Farben eignen sich für die traditionellen Schreibwerkzeuge sowie für Gänsefeder und Pinsel. Um  auch höchsten kalligrafischen Ansprüchen zu genügen, empfiehlt es sich, vor jeder Arbeit Tinte, Schreibwerkzeug und Papier aufeinander abzustimmen und vorzubereiten und nachher zu fixieren.

Gouche: Eine klare Unterscheidung zwischen Tempera und Gouchefarben ist nicht leicht zu treffen. In der Regel versteht man unter Gouche viel hochwertigere, wasserdünnbare Farben als die Schulmal- Deckfarben. Der Farbauftrag und damit die Deckkraft ist bei beiden Farben ähnlich. Auch Gouche wirkt, nachdem sie  getrocknet  ist, seidig- matt.

Farbkreiden: Den brikettierten Kreiden, Pastellen und Ölpastellen, - all diesen Farben ist eines gemeinsam: Die Farbpigmente sind nur leicht gebunden, trocken und reiben sich durch Druck auf den Untergrund ab. Aus diesem Grund haften die Farben besser auf rauhen Untergründen, als auf glatten. Mit Pastellen kann man Farben mischen oder auch überlagern. Die bekannteste malerische Eigenschaft der Pastelle ist aber wohl die große Leichtigkeit, mit der sie sich verwischen lassen (vornehmlich mit den Fingern), um z. B.  Hell- Dunkel Übergänge von großer Qualität zu erhalten. Die Farbwirkung und die Deckkraft der Farben wird von Aspekten wie Weichheit der Kreiden, Menge und Art der Pigmente und des Bindemittels, und nicht zuletzt der Art des Auftrages bestimmt. Es ist grundsätzlich zu empfehlen, alle Pastell- und Kreidebilder nach Fertigstellung durch aufsprühen von speziellem Fixativ zu sichern, damit die Pigmente auf dem Bild verbleiben und nicht unbeabsichtigt verwischen, vielfach wird dazu Haarspray genommen.

Farbstifte: Die Farbstoffe in Buntstiften sind entweder wasservermalbar oder wie Wachsmaler wasserfest. Als Bindemittel dient ein umweltverträglicher Farblack. Sie eignen sich für farbkräftiges und brillantes Malen und geben eine seidig, weiche Farbwiedergabe. Die Minen sind durch Spezialverleimung bruchgeschützt. Es gibt auch radierbare Farbstifte mit Radierer am Stift, - ganz neu - den Graphitfarbstift zum Beschreiben auf fast allen Oberflächen wie Glas, Kunststoff und Metall, der auch wasservermalbar ist. Farbstifte können die Leuchtkraft anderer Farben nie erreichen.

Filzstifte: Die mit Spiritus gelösten Farbstoffe in wasserfesten Folienschreibern entsprechen oft den ungiftigen flüssigen Tinten auf Wasserbasis löslichen in den Filzstiften. Als Bindemittel wird ein spezieller Kunstharz verwendet. Faserschreiber sind sehr preiswert und in einer breiten Farbpalette erhältlich, sie sind jedoch nur selten lichtecht. Sie erreichen eine hohe Leuchtkraft.

Kugelschreiber: Mit Kakaobutter und ätherischen Ölen vermischte, feingemahlene, pulverförmige Farbpigmente werden als Kugelschreiberpaste in die Kulis eingefüllt. Beim Anschreiben kann es bei minderwertigen Kugelschreibern zu unerwünschten Farbüberschussflecken kommen, die anfangs leicht verschmieren oder verkleben können. Bei teueren Schreibern tritt das nicht ein. Kugelschreiberpaste ist nicht giftig.

Leuchtfarben: Es gibt Farbstoffe, die durch Fluoreszenz oder Phosphoreszenz zu leuchten scheinen. Sie besitzen nämlich die Fähigkeit, Licht nicht nur zu absorbieren und zu reflektieren, sondern sind selbst im Stande, Licht abzugeben, was sie vorher gespeichert haben. Bei den Menschen sind sie sehr beliebt. So werden sie vor allem zu Spezialzwecken verwendet. Z. B. auf Verkehrszeichen, in Lippenstiften oder im Wasser, um zu erforschen, wo es durch- oder hinfließt. Unter Tagesleuchtfarben versteht man fluoreszierende Farben, welche bereits durch das normale Tageslicht zum Leuchten angeregt werden. Die Bezeichnungen "Neonfarben" oder "Phosphorfarben" sind nicht richtig, da diese Pigmente weder Neon noch Phosphor enthalten. Die chemische Struktur der Leuchtpigmente bewirkt, dass kurzwellige Strahlung (UV und blaue Lichtanteile) in längerwelliges, und damit sichtbares Licht umgewandelt wird. In der Dämmerung, wenn das Licht einen sehr großen Blau- Anteil hat, sind diese Farben daher sehr effektiv. ( nachhttp://www.kremer-pigmente.de/leuchtfarben.htm  )

Schminke: Lippenstifte sind meist rotgefärbte Fettstifte, die als Lösungsmittel mit Terpentin angereichert sind. Augenschminke und Fettcreme basieren auf ähnlicher Herkunft. Schminke ist garantiert nicht haut- oder gesundheitsschädlich, dient eher noch der Hautpflege. Körperschminke dagegen, wie sie im Theater oder im Zirkus, bei Kindergeburtstagen oder bei der Körperbemalung  verwendet wird, ist farbintensiv und fettfrei. Sie ist hervorragend zur Gesichts- und Körperbemalung geeignet. Die Schminkfarbe wird mühelos mit einem angefeuchteten Schwamm oder Pinsel aufgetragen und nach dem Trocknen mit einem weichen Tuch oder der Hand sanft eingerieben. Ein Abpudern ist nicht nötig. Körperschminke ist weitgehend wischfest, mit Wasser und Seife mühelos abwaschbar und auch nicht gesundheitsschädlich.
 

Lebensmittelfarben: Auch in Lebensmitteln kommen Farbstoffe vor, doch gibt es da genaue Richtlinien. So gibt es im Brot, in Käse, Suppen und Soßen nur wenige, zugelassene, völlig harmlose Lebensmittelfarben. Dafür darf aber in Erfrischungsgetränken (Coca- Cola, etc.), Kaugummi, Marmelade, Gelee, Speiseeis, Spirituosen, Zuckerwaren, Fischerzeugnissen usw. fast jeder Farbstoff beigemischt werden, ohne irgendwelche Einschränkungen, außer, dass sie seit neuestem deklariert werden müssen. Dahingegen kann man sich dafür bei Bier, Milch, Wein, Fruchtsäften, Schokolade, Speiseölen, Trockenfrüchten usw. sicher sein, dass keine Farbstoffe darin enthalten sind, da sie in diesen speziellen Erzeugnissen verboten worden sind. (nach: ,,Was wir alles schlucken", Reinbek, 1985)
 

Tarnfarben: Während Pflanzen in der Natur sich vor Fressfeinden durch Dornen, Stachel, Bittersäfte, Gifte oder Brennhaare (Ausnahme: z.B. Taubnessel, ähnelt nur durch die gleiche Form einer Brennnessel „Minikry“) schützen, haben sich viele Tiere in der Evolution ihrer Umwelt durch Tarnfarben angepasst. Eine Sonnenanbeterin, ein Laubfrosch am Baum oder ein Schneehase im Winter ist genauso schlecht in seiner Umgebung auszumachen, wie etliche Fische im Wasser. Dass sehr viele Tiere ein helles Bauchfell oder eine weiße Unterseite wie z. B. Reptilien haben, oben aber dunkel sind, tarnt sie vor Feinden, die sich ihnen von unten nähern. Tintenfische können ihre Köperfarben wie Chamäleons der Umgebung schnell tarnend anpassen. Häufig unterscheiden sich auch männliche und weibliche Tiere einer Gattung in ihrem Aussehen (z.B. Männchen bunt, dient der Werbung, Weibchen getarnt, hilft evtl. bei der Nachwuchsaufzucht - Sexualdimorphismus). Auch Tiere tarnen sich durch „Mimese“, indem sie durch ihre Form die Umgebung nachahmen. Das Militär ähnelt oft einem Blätterwald.  -  Radfahrer sollten keine graue Kleidung tragen.
 

Warnfarben: Viele giftige Tiere warnen ihre Fressfeinde durch grelle leuchtende Warnfarben (meist gelb, orange oder rot). Auch bei ihnen gibt es viele Nachahmer (z.B. Schwebfliegen tragen ähnliche schwarz- gelb Warntracht wie Wespen, stechen aber nicht). Nun ist weder schwarz noch gelb eine ausgesprochene Warnfarbe. Die Kombination schwarz / gelb ist es aber sehr wohl. Noch dazu, wenn man in jüngerer Zeit einen Wespenstich erlitten hat. Insekten können sich auf ihre Warntracht verlassen  und auf die  schlechten  Erfahrungen, die Vögel mit ihnen gemacht haben. Einer kleinen schwarz / orange gestreifter  Viper geht man besser auch aus dem Weg, denn ihr Biss könnte giftig sein. Die „Augen“ auf Schmetterlingsflügeln  wirken  formell  ebenfalls  abschreckend,  wie  auch  aufgerichtete  Nackenhaare,  aufgeplustertes  Gefieder  oder  ein aufgespreizter Schwanz usw. sich verteidigender Tiere. 
 


Signalfarben: Rot sind alle Verkehrswarnschilder, weil Rot die aktivste und wirkungsvollste Farbe ist. Die gelbe oder rote Karte beim Fußball ist ebenso als Signal zu verstehen wie die rote Kelle eines Verkehrspolizisten, dem sein grelles „Blaulicht“ ein Überholen sehr erleichtert. Rote Rücklichter sind bei starkem Nebel kaum zu erkennen, denn langwelliges Rotlicht dringt nicht weit durch den starken Dunst, im Gegensatz zum kurzwelligen Blaulicht. Blau sind viele Hinweisschilder. Oranges Blinklicht setzt sich eher durch wie eine grüne Ampel. -    Wenn ein Widersacher einen „roten“ Kopf bekommt, kann das ein Signal zur Fluchtergreifung sein. Gegen Kriegsende war das weiße Tuch ein deutliches Signal der Wehrlosen für Ergebenheit. Farben setzen also durch ihre Farbwirkung Signale: Ampelfarben, Farben von Einsatzfahrzeugen oder Uniformen. Farbsignale sind auch Manipulation: Ein lotusgrüner Ferrari wirkt ebenso fremd wie ein blaues Coca- Cola- Schild.
Neue Schilder!    Schülerarbeiten der Klasse 5c / 1999 WWG Bergneustadt 

 

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