K u r z f a s s u n g

Bundesland: NRW

Fachgebiet: Biologie

Titel der Arbeit: Auswirkung von 3-Indolyl-Buttersäure (3-IBS) auf die Wurzelentwicklung

in der vegetativen Vermehrung von Pflanzenteilen.
 
Gruppensprecher / Einzelteilnehmer
2. Teilnehmer
Name: Weschenbach Grabolle
Vorname: Sebastian Nico
Straße: Hilgenstock 4 Dorner Weg 35
PLZ/Ort: 51580 Reichshof-Eckenhagen 51580 Reichshof-Hunsheim
Telefon: 02265 / 612 02261 / 58313
Geb.-Dat.: 13. 01. 1992 16. 02. 1992
e-mail: sebastianweschenbach@web.de Nico-04@t-online.de

Bei der Suche nach einem Thema für <Schüler experimentieren> sind wir im Internet auf Pflanzenhormone gestoßen, die zur Bewurzelung von Stecklingen eingesetzt werden. Meist werden sie als <Wurzelfix> bezeichnet, haben aber je nach Firma ihren eigenen Namen. Für unsere Experimente haben wir <Rhizopon®AA Poeder / 100 gram 0,5 %> eingesetzt, das von einer holländischen Firma vertrieben wird und den Wuchsstoff 3 Indolylbuttersäure (3-IBS) enthält. In unseren ersten Versuchen haben wir geprüft, welche Pflanzen überhaupt für die Untersuchung geeignet sind. Dabei konnten wir feststellen, dass das Mittel universell eingesetzt werden kann und die Wurzelbildung sowohl bei Mono- (Einkeimblättrigen) als auch Dikotyledonen (Zweikeimblättrige Pflanzen) beeinflusst. Dabei ist zu beachten, dass die Untersuchungsergebnisse auch von inneren Zuständen der abgeschnittenen Pflanzenteile und äußeren Umständen bestimmt werden, sodass sie von Fall zu Fall mehr oder weniger variieren können.
Versuche im destilliertem oder mineralienarmen Leitungswasser führen zu einem stärkeren, mangelbedingten Längenwachstum, mit dem die Wurzeln versuchen, Orte mit verbesserten Bedingungen zu finden. Dies täuscht dann eine positive Wirkung vor, die aber von Entwicklungsstörungen und Krankheitsanfälligkeit begleitet wird.

Bei kleinen Rhizopongaben wird das verstärkte Längenwachstum durch das mit Talkum (IBS-Trägermaterial) zugeführte Magnesium reduziert, so dass der Eindruck einer hemmenden Wirkung von IBS entsteht. Andererseits begünstigt aber auch dass Talkum das Längenwachstum der Wurzeln. Der dadurch erzielte Effekt ist aber nicht sehr groß, weil unter diesen Bedingungen gleichzeitig das Gesetz des Minimums zur Anwendung kommt.

Unsere Versuche haben ein Wirkungsoptimum für Rhizopon®AA von ca. 50 mg / 100 ml Wasser ergeben, das einer Hormonkonzentration von ca. 1,23 x 10-5 Mol / l entspricht. Allerdings schwankt dieser Wert von Art zu Art, ggf. sogar auch bei verschiedenen Rassen, sodass die beste Wirkung erst durch entsprechende Reihenuntersuchungen ermittelt werden muss. Im Laufe der Untersuchung stellte sich außerdem heraus, dass sich das Mittel nicht auf das Längen- und Dickenwachstum, sondern nur auf die Bildung der Wurzeln (Initialwachstum) und deren Verzweigung positiv auswirkt. Zu hohe Hormonkonzentrationen (über 100 mg / 100 cm3) hemmen die Wurzelbildung und müssen deshalb vermieden werden. Weiterhin haben wir herausgefunden, dass die Wurzelbildung mit der Blattzahl der Ableger korreliert. Dies ist verständlich, da die Nährstoffe, die zur Wurzelbildung benötigt werden, durch Fotosynthese in den grünen Pflanzenteilen bereitgestellt werden müssen. Außerdem sollten die verwendeten Triebe nicht zu jung (einjährig) und wegen des Verholzungsgrades nicht zu alt sind.
Auch die Stecklingsvermehrung mit festem Rhizoponpulver haben wir ausprobiert und dabei unter dem Einfluss des Hormons deutliche Verbesserungen in der Wurzelzahl und -verzweigung erzielt. Von 15 Stecklingen des panaschierten Efeus waren nach 8 Wochen mit Rhizopon®AA außerdem nur 2 (13,3 %), ohne das wuchsstoffhaltige Mittel aber 5 Pflanzen (33,3 %) ohne Wurzeln.

Die sogenannte Aufsaugmethode "Quick Dip" ist hingegen weniger geeignet, da die nicht exakt festlegbare Zeit des Eintauchens viel Fingerspitzengefühl erfordert.

Wachstumshormone spielen heute auch industriell eine große Bedeutung. So wurden im Jahr 2005 in Deutschland 36 Millionen Weihnachtssterne auf diese Art und Weise "hergestellt" und über den Handel für ca. 1,7 Milliarden € verkauft. Auch im Obstbau wird die Methode zur vegetativen Vermehrung besonders ergiebiger und widerstandsfähiger Pflanzen eingesetzt. Natürlich werden sie auch Zellkulturen zugesetzt, um Vermehrung und Wachstum der Zellen zu fördern.