Segeltörn 2002

“Wir segeln gerne !” (Günthers Motto)

Bildergalerie Segeltörn 2002

Nach langer Vorbereitungszeit war es im Juni 2002 endlich soweit, die Klassen 9a von Frau Verris und 9c von Herrn Günther bestiegen morgens um 6.00 Uhr den Bus und es ging mit viel Gepäck und Proviant los in Richtung Kiel Holtenau, wo je ein schmucker Segler auf die Klassen warteten, die ‘Tolkien’ und die ‘Loth Lorien’. Angekommen, wurden die Schiffe geentert und schon bald ging es los. Mit dem Segel setzen war es am Anfang etwas schwierig, weil man erstens nicht wusste, wozu die vielen Seile alle gut waren und zweitens, weil ‘frau’ nicht immer genug Gewicht zum Hochziehen hatte. So war die Klasse 9c ganz froh über die zwei gestandenen Herren Ulf und Thomas, die mit dem Gewicht nicht so die Probleme hatten. Der erste Nachmittag ging mit so kurzweiliger Arbeit dann ziemlich schnell zu Ende und wir landeten in ‘Kappeln’, einem schönen kleinen Ort, etwas weiter nördlich an der deutschen Ostseeküste. Dort trafen wir auch wieder auf die 9a und der gemütliche Teil des Abends konnte beginnen - mit Essensvorbereitungen. Nach der Fütterung der Raubtiere hatten dann alle Ausgang bis 22.00 Uhr. Der nächste Tag führte uns nach Faborg auf der Insel Fünen (Fyn) in Dänemark. So langsam lernten die Schüler auch die wichtigsten Begriffe der Seglersprache; z.B. ‘Alle Mann an Deck’ oder ‘Klüvernetz’, obwohl es doch meistens zu kühl oder zu feucht war, um sich dort länger aufzuhalten. Da wurden doch eher die etwas windgeschützten Stellen bevorzugt. In Faborg gab es nicht nur den Ort zu besichtigen, sondern auch Gelegenheit zu einem kleinen Fußballmatch mit der ‘Mannschaft’ eines anderen Seglers und so ging die Zeit recht schnell vorbei. Leider gab es hier einen kleinen Unfall: Ein Mädchen aus der 9a rutschte im Hafen beim Betreten des Schiffes aus und verletzte sich so an der Hand, dass sie zum Arzt gebracht werden musste. Gottseidank war aber am nächsten Morgen ihre Hand wieder ‘brauchbar’ und so konnten wir weiter segeln nach Sonderborg - wir nördlich um die Insel Alsen (Als) herum, die 9a südlich herum. Die 9a war zwar schneller, aber dafür durften wir darüber rätseln, ob wir unter einer Autobrücke durchpassen würden. Sie sollte laut Angabe 30 Zentimeter höher sein als unser Schiff, aber was sind schon 30 Zentimeter bei ca 40m Masthöhe? Wir haben es geschafft und durften zur Belohnung dann noch durch eine Zugbrücke fahren.
Sonderborg war deutlich größer als Faborg, allerdings waren die Geschäfte schon zu, als wir Gelegenheit bekamen, uns dort näher umzusehen. So begnügten wir uns denn mit ‘Windowshopping’. Der nächste Tag brachte dann ein besonderes Abenteuer - wir waren nach der Abfahrt noch mitten im Segelsetzen, als uns plötzlich eine ganz lokal begrenzte Gewitterboe erwischte, die uns so schräg legte, dass das Wasser an der Oberkante der Reling stand. Nachdem der Skipper uns in den Wind gesteuert hatte, mussten wir erst einmal alle Segel wieder einholen und danach konnten wir uns bei einem heißen Getränk aufwärmen und notfalls auch ‘trockenlegen’, waren doch nicht alle Schüler auf derartig starken Regen eingerichtet und klatschnass. Da praktisch Alles, was nicht gerade festgeschraubt war, sich selbständig gemacht hatte, mussten wir auch erst einmal aufräumen und die Scherben zusammenkehren. Auch unsere Zapfanlage (für Cola und Fanta!) hatte einen dauerhaften Schaden erlitten. Unser Schwesterschiff mit der 9a hatte, obwohl nur ca 1 km entfernt, nichts dergleichen zu berichten, unser Schiff war für sie nur für ein paar Minuten in einer Regenwand nicht mehr zu sehen gewesen. Mit dieser neuen Erfahrung ging es dann weiter nach Eckernförde, wo unsere letzte Nacht an Bord anstand. Hier durften dann auch die Schüler etwas länger aufbleiben - bis 24 Uhr und den letzten Abend genießen. Auch die Mannschaften der beiden Schiffe (Skipper und Maate) zogen Bilanz und die erwachsenen Begleitpersonen gaben ihre Sicht dazu. Fazit: Die Klasse (9c) wurde von der Besatzung sehr gelobt. (Na ja!) Der letzte Tag brachte uns dann eine steife Brise aus Westen und so waren wir ziemlich schnell zurück in Richtung Kiel-Holtenau unterwegs. Am frühen Vormittag gab es dann die übliche Belustigung, die da ‘Klarschiffmachen’ heißt und selbst überzeugte ‘Machos’ dazu zwingt, mit Wischwasser, Bürste und Staubsauger umzugehen. Leider viel zu früh waren wir wieder im Hafen und mussten wieder umsteigen in den Bus Richtung Heimat.
Müde, aber doch überwiegend zufrieden kam man dann wieder in Bergneustadt an.
(P.S.: Ich hätte es eigentlich lieber gesehen, wenn dieser Bericht von Schülern geschrieben worden wäre, aber es hat sich kein(e) Freiwillige(r) gefunden.)

Alsdann - “Wir segeln gerne !”

P. Günther

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